Samstag, 3. Juli 2010

Heiße Zeiten

Der Sommer hat eine wirklich ganz eigene Energie, die ich in noch keinem Jahr so eindringlich gespürt habe wie in diesem. Liegt es an dem langen, eisigen Winter? Oder an meiner Beschäftigung mit den Energien des Jahreskreises? Vielleicht beides. Und während bisher nur die wunderbaren Seiten des Sommers für mich zu sehen waren (Farbe, Duft, Wärme, Energie, Willen), durfte ich gestern auch die andere Seite kennenlernen.
Ich war bei meiner liebsten Freundin eingeladen, die etwa 68km von mir entfernt lebt. Der Tag versprach schon am frühen Morgen sehr heiß zu werden, aber da ich im Moment einen Bewegungstick habe, mußte erst noch eine Std Pilates her, bevor ich mich auf den Weg machte. Während der Übungen merkte ich schon, dass es irgendwie nicht fluppen wollte, ich war einfach nur schlapp. Die Fahrt an sich wurde schnell furchtbar, denn die Hitze machte mich alle. Ich mußte zwei Mal wegen meines Kreislaufs pausieren, und der halbe Liter Wasser, den ich mir beim ersten Mal geholt hatte, war nicht ausreichend, um die Lage zu verbessern. Meine Haut hat gebrannt und gepocht, die Hande haben gekribbelt und immer wieder wurde die Sicht kurz verschwommen - und zu allem Unglück begann mein Wagen, vorne links komische Geräusche zu machen, die meine aufsteigende Panik noch weiter anfreuerten, im wahrsten Sinne. Irgendwann sagte ich nur noch einen Satz, wie ein Gebet, wie ein Mantra, und habe es dann auch tatsächlich bis zu Juvi geschafft. Und wieder passierte etwas, das michschon mein ganzes Leben lang begeleitet: keine 2km vor dem Ziel begann mein Zustand, sich zu verändern - wie eine Wand, die runterkam. Ich war immer noch erschöpft, aber nicht mehr so, dass ich es nicht hätte verbergen können, und im Kopf hatte ich schon Abläufe, wie ich alles runterspiele. Ich kann vor anderen einfach nicht schwach werden; den einzig echten Kollaps hatte ich in einer extremen Situation, die einfach alle anderen Systeme gesprengt hat. Wenn es mir nicht gut geht, bezeichnet ein Teil von mir mich stets als Lügnerin, und dieser Teil ist stark.
Aber zurück zur Geschichte. Ich bakam also keinen Kollaps, sondern schaffte es einwandfrei in die auch recht warme Wohnung meiner Freundin, die mich erst mal mit reichlich Wasser versorgte, bevor wir in die Stadt aufbrachen. Ihr Auto hat zum Glück Klima, was die Fahrt mehr als erträglich machte :-). Wir haben viel gequasselt, wichtige wie unwichtige Themen erschöpfend behandelt und beide wirklich schöne Klamotten gefunden - mit Juvi einkaufen ist einfach der Hammer. Bist die BESTE!!! Doch je näher der Zeitpunkt des Abschieds kam, desto schwummriger wurde mir, denn es hatte sich auch gegen 19 Uhr nicht wirklich abgekühlt. Aber half ja alles nichts, ich mußte ja wieder nach Hause. Also noch mal gut Wasser in mich reingeschüttet, noch eine Flasche mitgenommen und todesmutig ins Auto. Die HItze pulsierte richtig in mir, es fühlte sich manchmal so an, also würden mir die Augen aus dem Kopf ploppen oder die Ohren abfallen, meine Lippen hatten kein Gefühl mehr und nach der Hälfte der Strecke bin ich von der Autobahn abgefahren, um mich auszuruhen. Aber selbst das Wasser half nicht, meine Hände wurden immer tauber, und das atmen wurde auch nicht einfacher. Plötzlich wußte ich, was mir sehr schnell Erleichterung verschaffen würde und bin in die anliegende Gasstätte gegangen, wo ich sofort die gekachelten Nebenräume aufsuchte. Schuhe aus, Füße auf den kalten (und glücklicherweise sehr sauberen) Steinboden und erst mal erden. Dann mußte der BH dran glauben, und in Ruhe das Feuer aus dem Körper fließen lassen. Es hat funktioniert. Ich war noch immer nass geschwitzt, aber es war alles wieder im Fluß, meine Hände kribbelten nicht mehr und atmen war auch wieder drin. Noch ein Glas Wasser, und der Rest der Fahrt war ok. Immer noch heiß, aber nicht mehr panisch. Gut, das Auto quietschte immer noch, aber es war nicht mehr so bedrohlich. Während ich also so vor mich hinfuhr, dachte ich noch mal darüber nach, dass ich mir selbst keine Schwäche zugestehe, nicht mal, wenn ich körperlich echt fertig bin. Und da war sie dann, Lilith. Nicht die aus dem "Göttinnen Geflüster", sondern die von Luisa Francias "Mond Tanz Magie": scharfzüngig, gemein, gnadenlos, sagte sie mir all das ganz offen und bewußt hörbar, was sonst nur unter der Oberfläche passiert:
"Du bist nichts, nicht mal genug zum versagen, ich erlaube es nicht. Du bist nicht echt, was du fühlst, ist Einbildung. Da, heul doch, das kannst du, aber nicht wahrhaftig sein."
Es stimmt, ich mußte weinen, ein paar Tränen. Und bevor sich die Krähenflügel wieder in die Luft erhoben, dankte ich ihr. Denn in diesem Moment war ich mir sicher (und bin es immer noch), dass diese Lilith mich vor langer Zeit beschützt hat, sie hat mich gestützt und davon bewahrt zu fühlen, als ich nicht damit umgehen konnte. Ich dankte ihr und bat sie, auch weiterhin offen mit mir zu sprechen, und umarmte sie, vor der ich mich so fürchte, bevor sie davon flog.Ich meine ein überraschtes Funkeln in den dunklen Augen wahrgenommen zu haben, und ich weiß, das ist die erste Konsequenz aus meinem Vollmondritual. Lilith hat sich in dem schwarzen Band verfangen und wurde sichtbar. Ein unglaubliches Gefühl.
Als ich zu Hause war, habe ich erst mal für eine halbe Stunde die Beine hochgelegt, und inzwischen bin ich wieder ok. Das ganze hat mich sogar ein Kilo leichter gemacht, das vielleicht nur Wasser war, vielleicht aber auch nicht. Heute bin ich jedenfalls viel entspannter, und das in so vielen Belangen ;-).

Cerri

Donnerstag, 1. Juli 2010

Farben des Sommers

Meine Must Have Farben diesen Sommer sind:

tiefes Smaragdgrün
Korall
Petrol
mint
dunkelblau
gelb

...und das alles wegen dieser unglaublich hinreißenden smaragdenen, untragbar schmerzhaften Schühchen, die mir neulich beim Einkaufen ins Auge gesprungen sind...nicht dass mich Blut und Schmerzen abhalten könnten, sie zu tragen. Indianer und Schmerz und das Ignorieren des Selben :-)

Cerri

Hitzewelle

Ist ja nicht so, dass ich undankbar bin - dank der warmen Tage blühen meine Pflanzis endlich in Hochform, und die neue Rose ist ein Traum. Nur das Arbeiten an diesen Tagen ist mühsam, und die Aussicht, bis August noch Spätschichten zu haben, wenig erbaulich. Aber morgen habe ich frei und verbringe den Tag mit einer lieben Freundin. Vielleicht probieren wir sogar deren Schlauchboot aus ;-).
Die Luft duftet schwer nach Blumen und Heu, die Brise streichelt die Haut. Es macht wirklich Freude, sich auch spät draußen aufzuhalten - und früh auf zu sein. Ich bin sehr dankbar, das alles so bewußt erleben zu dürfen...

Mittwoch, 30. Juni 2010

Besserwisser

Es gibt Menschen, die, egal was Du sagst oder beschreibst, alles schon kennen und in stärkerer Ausprägung haben - oder, entgegen aller anderen Menschen, davon nicht betroffen sind. Zitat:
"Ich kenne meine Schattenseiten. Du glaubst nicht, was Medikamente da machen."
Gut, vielleicht habe ich auch hier einen Denkfehler - denn ich gehe davon aus, dass Schattenseiten die sind, die uns verborgen und im Dunkeln liegen. Vielleicht bin ich auch nur neidisch, dass ich mich langsam rantasten muss, da meine Schatten sich ansonsten sofort zurückziehen und mich mit Ausreden stehen lassen. Ist eh zu heiß, um darüber zu lange nachzudenken...

Cerri

Carglass

...bekommt von mir den Preis des nervigsten Unternehmens des Sommers. Selbst wenn mir ein Fels auf die Scheibe krachen würde, die lasse ich nicht an mein Auto.

Cerri

Montag, 28. Juni 2010

Inanna und Litha

Wie ich schon mal am Rande berichtet habe, war mein Litha dieses Jahr eine Premiere und auch wenn ich schon mehr vorhatte als zu Beltane, ist letzten Endes doch alles anders gekommen als gedacht. Es wurde ein Fest von reinigendem Feuer und belebendem Wasser, mit drei verschiedenen Räuchermischungen (die ich mir schon wieder nicht aufgeschrieben habe, die waren echt gut…) und einem Abtauchen in andere Welten. Meine Patronin zu diesem Fest war Inanna, die mich auf die Begegnung mit meinem Schatten vorbereitet, womit sich das Thema für diesen Monat schon ergibt.

Am Samstag hatten wir dann Vollmond, und wie es der Zufall so wollte (höhö), war der Geburtstag, auf den ich eingeladen war, eher lahm und ich konnte früher nach Hause, um den Mond zu feiern. Während ich also so rumwuselte, mir ein Thema überlegte und alles aufbaute, fiel mir Inanna wieder ein und mein Blick ruhte auf dem Buch „Tarot and Magic“.
Ich habe es noch nicht gelesen (meine to do Liste ist elend lang), aber die Idee war geboren: es gibt ein Selbsterfahrungsspiel von Hajo Banzhaf, das sich „Inannas Abstieg in die Unterwelt“ nennt und auch für erfahrene Leger ein gutes Stück Arbeit ist. Das Spiel hat 15 Karten (15 Tage braucht es bis Neumond), in denen das jetzige Ich, der Abstieg in die Unterwelt, das Dunkle Ich, der Aufstieg und das neue Ich gezeigt werden. Die hohe Kunst besteht darin, das „lichte“ vom „dunklen“ Ich zu unterscheiden, d.h. herauszuarbeiten, warum z.B Narr und Kraft Gegenpole bilden, und inwieweit sie sich in dem „neuen“ Ich wiederfinden. Ich zog 15 Karten aus meinem besonderen Tarot, und bis Neumond werde ich alle Karten aufgedeckt haben und so – hoffentlich – dem Lösen näher kommen. Die ersten beiden Karten haben schon eine Menge Unruhe verursacht, und das langsame Aufdecken ist eine der größten Herausforderungen an mich seit langem – bin ich doch so furchtbar ungeduldig ….

Ich werde berichten, wie sich das so entwickelt.

Cerri

Samstag, 19. Juni 2010

Der perfekte Tag

So einen Tag erlebt man selten genug, und um ihn festzuhalten, ist aufschreiben und teilen die wohl gängigste Methode.

Mein perfekter Tag war letzten Dienstag, als mein Schatz und ich in die Eifel zur Oleftalsperre gefahren sind. Wir wollten ein wenig spazieren gehen und das Wetter genießen, das sich nicht so recht zwischen sonnig und wolkig entscheiden wollte. Es fing damit an, dass es 2°C kälter war als bei der Abfahrt und ich mich in meinem Top leicht underdressed fühlte, denn Wind und 16° sind heftig. Aber ich wollte noch ein wenig Farbe bekommen und hegte die Hoffnung, so die unterschiedlichen Braungrade am Dekolte ein wenig auszugleichen. Ich hatte einen Rucksack mit einer Flasche Wasser und ein paar Keksen dabei für alle Fälle, und los ging's. Diesmal war die Steigung rauf zur Stausee ein echter Alptraum, so kurz vorm Blackout hab ich schon lange nicht mehr gestanden - mein endgültiges Aus für die LOGI Methode, wie schon beschrieben - und daher begann das Ganze eher grenzwertig. Wir gingen nach einer Weile also los und genossen einfach die Berge, die Bäume, den Wind und den Ginster. Mit jedem Schritt fiel mehr Unschönes von uns ab, wir waren entspannt, verwundert und frei wie Kinder. Zwar war der Weg nicht so schön wie anders herum, weil man weniger vom See gesehen hat, aber das hat uns nicht weiter gestört. Nach 1,5h kamen wir an eine Schleuse und überlegten, ob wir wirklich alles wieder zurück laufen oder doch die Umrundung in Angriff nehmen sollten. Nach einigem hin und her entschlossen wir uns, dann doch zumindest mal zu schauen, wie der Weg ausschaut, und bin ich froh, dass wir so neugierig waren: die anderen Seite ist offener, man konnte immer wieder den See in der Sonne funkeln sehen und auch die Wälder waren offener, weicher, wärmer. Es war einfach toll, den Wind in den hohen Wipfeln raunen zu hören, den Vögeln zu lauschen und einfach nur das Gefühl der warmen Sonne auf der Haut zu genießen. An einer kleinen Quelle habe ich mein Gastgeschenk, einen Aventurin, niedergelegt, um mich für diesen wundervollen Ort zu bedanken.
Gut, der letzte Kilometer war anstrengend, denn keiner von uns beiden ist es gewohnt so lange zu laufen, und für Anfänger sind 14km schon eine beachtliche Leistung (imho). Aber das war noch nicht alles. An diesem Abend haben alle Dämmerungsgötter zusammengeschmissen und uns den atemberaubensten Sonnenuntergang geschenkt, den ich seit langer Zeit gesehen habe - die Farben waren unbeschreiblich in ihrem Zusammenspiel, auch wenn sie Namen haben - es war einfach nur göttlich, berührend, ergrreifend. Wir sind beide tot, aber glücklich ins Bett gefallen, und in der Nacht haben meine Muskeln wie Feuer geglüht. Es gab aber, zu meiner großen Überraschung, keinen Muskelkater, nur ein sehr müdes Gefühl in den Muskeln am nächsten Tag, als wir einen kleinen Spaziergang durch unser Wäldchen an der Sophienhöhe gemacht haben.
Dieser Tag hat meine Akkus gehörig aufgeladen; ich brauche nur daran zu denken und fühle mich besser. Was für ein wunderbares Geschenk...

Cerri

Der ewige Kampf und LOGI

...zwischen mir und der Waage. Im Moment überlege ich ernsthaft, das Ding rauszuschmeißen, aber das hieße den Boten für die Nachricht verantwortlich zu machen und zu töten. Das arme Ding kann nix dafür, dass ich die Schokolade momentan einfach nicht liegenlassen kann und Pizza einfach so viel besser schmeckt als Salat :-(. Nach meinem gescheiterten Experiment mit der LOGI Methode bin ich noch demotivierter. Da war nix mit mehr Energie und keinem Hunger mehr - ich war katzenschwach und hatte ständig das Gefühl, mehr essen zu müssen, und das, obwohl ich nicht gerade die mageren Snacks bevorzugt habe. Als wir die Steigung zur Oleftalsperre hochgekraxelt sind, hab ich mich fast übergeben müssen, so schlapp war ich, und es hat gute 10 Minuten gedauert, bis wir weiter gehen konnten. Ich japse immer kräftig, wenn ich da hoch gehe, aber bisher mußte ich mich noch nie hinlegen, um nicht umzufallen. Also entweder hab ich was falsch gemacht oder diese Art der Ernährung taugt für mich einfach nicht; wenigstens habe ich dabei nicht allzuviel zugenommen. Bin aber immer noch bei 77,8 - ich hasse es wirklich - und je mehr ich es hasse, desto weniger kann ich Schoki widerstehen. Es geht auch schon wieder mit dem unkontrollierten Einkaufen los, und das, wo ich diesen Bereich fast im Griff hatte. Manchmal frage ich mich, ob es wirklich sinnvoll war, mit dem Rauchen aufzuhören - damal s konnte ich locker Mahlzeiten mit dem Glimmstengel ersetzen und trug meine Größe 36 ;_; .
Gut, ich hatte die Kondition einer leeren Coladose, aber man hat's mir nicht angesehen.
Was ich allerdings als positiv empfinde ist, dass mein Körper sich besser anfühlt also früher, einfach schon, weil mehr Bewegung im Spiel ist - Walken und Pilates sind eine gute Kombi für eine bessere Selbstwahrnehmung und mehr Kraft. Ich frage mich, ob der Wonnemonat mit all seiner üppigen Energie wirklich die Beste Zeit für eine magere Ernährung ist; genießen und entfalten scheint aus jeder Ecke zu quillen, und ich verbiete mir alles. Da ist ein Fehler im System, und noch versteckt er sich vor mir.
Also wieder von vorne anfangen, richtig? Mein erster Schritt war, mit Stevia zu besorgen, so dass ich schon mal Süßstoff und Zucker umgehe. Mein 2. Schritt besteht darin, alles Obst, das ich essen kann (momentan bestimmte Birnen und Erdbeeren), in rauhen Mengen zu vertilgen in der Hoffnung, damit meinen Magen und die Belohnungssysteme zu beruhigen. Mal schauen, wie weit mich das bringt. Und Schatzi bekommt ein Schoki - Kauf - Verbot...

Cerri

Jasmin!

Am Montag sind meine Jasminpflänzchen gekommen und seit Mittwoch sind sie neben meinem Geißblatt im Kasten. Sie haben die Transport gut überstanden und treiben fröhlich vor sich hin - der Sternanis blüht sogar, dieser Duft ist wundervoll. Leider ist es noch zu wenig, um meinen Balkon zu beduften (ist momentan auch ein wenig zu kalt dafür *bibber*), und auch mein Geißblatt scheint mehr am Wachsen als am Blühen interessiert zu sein. Wenigstens meine nicht duftenden Blüher sind tapfer und blühen, was das Zeug hält :-). Die nächsten 2 Tage habe ich viel Zeit für Miezen und Pflanzen, ich freu mich schon so drauf :-).

Cerri

Rezension „Wenn Liebe so einfach wäre / It’s complicated“

Darsteller: Meryl Streep, Alec Baldwin, Steve Martin

Man kann schon mit Fug und Recht behaupten, dass ein Film mit Meryl Streep sehr wahrscheinlich gut investierte 1,5 Stunden sind, ist sie doch eine der ganz wenigen weiblichen Hollywood Legenden, die mit dem Alter besser werden und immer noch tolle Rollen bekommen. Sie lachen damit still und leise über den Jugend- und Magerwahn der letzten Jahre und alleine das ist unglaublich wohltuend. Aber zum Film an sich.

Jane und Jake sind seit 10 Jahren geschieden, und inzwischen kommen die Beiden wieder miteinander zurecht. Nicht, dass es Jane leicht fällt, ihn mit der viel jüngeren Agnes zu sehen, mit der er sie betrogen hat, aber so ist das Leben halt – nichts bleibt. Sie selbst hat sich erfolgreich selbständig gemacht mit ihrer großen Leidenschaft, dem Backen, während Jake noch immer Anwalt ist und leicht gestresst von den Folgen des großen Altersunterschiedes zu seiner neuen Frau: die will unbedingt ein Kind, aber seine Schwimmer sind ein wenig altersschwach – und das bedeutet erniedrigende Besuche in der Fruchtbarkeitsklinik und Sex auf Kommando, wenn die Holde den Eisprung hat. Man kann nicht anders als jedes Mal in sich hineinzukichern, wenn Jake hilflos versucht, dem schlecht erzogenen Stiefsohn (furchtbare Bratze) und den Bedürfnissen seiner Angetrauten gerecht zu werden und völlig versagt. Hat er verdient, und das findet auch Jane, als die beiden sich nach der Abschlussfeier in der Hotelbar treffen und ein Glas Wein süffeln (Agnes und ihr Sohn sind zu Hause geblieben, der Kleine war „krank“). Aus einem Wein werden mehrer Flaschen, ein flottes Tänzchen und zu guter Letzt – Sex mit dem Ex und eine daraus resultierende Affäre. Eine nicht ganz neue Geschichte, aber ganz neu erzählt und mit Akteuren, die alle über 20 sind. Der Film ist zu jeder Zeit echt, die Akteure handeln nachvollziehbar und logisch (soweit man bei diesem Gefühlschaos von Logik reden kann) und es gibt so viel Situationskomik, dass kein Auge trocken bleibt. Und dann gelingt dem Film noch ein kleiner Geniestreich. Es kommt bekanntlich in jeder Komödie der Zeitpunkt, wo das Ganze kippt – der tragische Kern all der lustigen Begebenheiten bricht heraus und man wird mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert. Wie Woody Allen es so treffend formuliert hat: „Komödie = Tragödie + Zeit“; und wie in jeder Komödie ein Kern aus Tragik steckt, ist auch in jeder Tragödie ein komischer Kern verborgen, den es zu finden gilt, um die Geschichte aufzulösen. In diesem Fall wird in dem wirklich schreiend komischsten Moment dafür gesorgt, dass alles zusammenbricht, der Zauber ist verloren, Gefühle verletzt und Vertrauen zerbrochen. Doch nur so kann Heilung beginnen – die Protagonisten beginnen, wirklich und ernsthaft über das nachzudenken, was passiert ist und es zu verarbeiten. Das Ende ist nicht ganz offen, aber abgeschlossen ist auch nichts, jedoch ist die Geschichte weit genug erzählt um einer Fortsetzung vorzubeugen.

Dieser Film mag Frauen mehr ansprechen als Männer, aber es ist kein Frauenfilm, in dem die Männer nur eins drauf bekommen; er ist ausgewogen und skizziert das Leben „danach“: nach Scheidung und sich um die Kinder kümmern, nach dem Betrügen und Verlassen und sich neu einlassen und nach dem schwierigen Balanceakt aus Vergebung und Selbstschutz.
Schaut ihn Euch an und lasst Euch von den spritzigen, eleganten Dialogen und den lebenssprühenden Charakteren mitreißen.
Popcorn nicht vergessen!

Cerri

Dienstag, 8. Juni 2010

Krieg und Frieden

Im Moment ist eine seltsam ambivalente Zeit. Auf der einen Seite kann ich Stunde um Stunde völlig mittig und tiefglücklich auf meinem Balkon sitzen, die Blumen bewundern, mich an ihnen freuen und sinnieren. In diesen Momenten bin ich so voller Glück, ich könnte sterben und ich wüßte, es ist gut so. Und dann, fast unvermittelt, bekomme ich einen Wutanfall, weil die Waage nach einem harten Training immer noch zu viel anzeigt. Es ist so unverhältnissmäßig. In solchen Momenten erlebe ich, wie tief Frieden und Liebe tatsächlich in mir wohnen; und mit der Erkenntnis, dass sie nur Gäste sind, wird der Zorn tiefer. Leider geht mit diesem Chaos auch meine Diziplin flöten, in vielerlei Hinsicht. Ein Punkt ist, dass ich bald einen 2. Balkon anmieten muss, um all die Pflanzen unterzubringen, die ich gakauft habe und die noch kommen. So stehen auf meiner Liste noch Maiglöckchen (bekomme ich aus dem Garten meiner Tante mit Erde :-D) und Jasmin, der nächste Woche verschickt wird (4 verschiedene Sorten, konnte mich nicht entscheiden: arabischer, französischer, chinesischer und Sternjasmin). Im Moment überlege ich, ob ich so ein Rosenspalier auf den Balkon bekomme, dann kann auf der einen Seite die Kletterrose und auf der anderen die Jasmine hochranken...gibt bestimmt ein heftiges Duftgemisch, zumal auf mein Geißblatt da in der Nähe steht :-). Und wenn nächstes Jahr dann der Flieder und der Pfeiffenstrauch mitmischen, dürfte mein Balkon zur Duftoase werden (oder zum olifaktorischen Albtraum, mal sehen, was meine Nachbarn dazu sagen ...).
Ich spüre hier und heute sowohl die Feuerhitze als auch gelassene Kühle - gan z im Sinne des kommenden Litha Festes.

Cerri

Montag, 31. Mai 2010

Urlaub!! Und die neuen Regeln des Lebens

Drei Wochen lang durfte ich tun und lassen, was ich will, zumindest meistens. Ich war mit meinem Schatz fast jeden Tag draußen, ob Regenansage oder Sonnenschein, und wie bei so vielen anderen Dingen haben sich auch hier die Regeln geändert - ich bin braun geworden! Seit mehr als 10 Jahren hat meine Haut auf Sonne reagiert, indem sie knallrot wurde, sich dann pellte und darunter kam wieder weiß zum Vorschein. Nicht mal Sonnenbank hat daran was geändert, ich bin nur höllisch verbrannt und hatte wochenlang was davon. Auch meine Gräser Allergie ist futsch und auf einmal kann ich wieder Birnen essen. Dieses Jahr steckt voller Überraschungen, ich bin sehr gespannt, was als nächstes kommt.
Vielleicht hängt es tatsächlich damit zusammen, dass ich in diesem Jahr sehr viel draußen bin, alleine schon, um meinen Balkon einzurichten. Der hat übrigens reichlich Zuwachs bekommen: ein Pfeiffenstrauch, eine gelbe Rose, ein purpurfarbener Flieder, eine Chilipflanze, eine Engelstrompete, ein weiteres Geißblatt (das ist vor dem traurigen Trockentod retten musste) und einige Sonnenblumen im Keimlingstatus :-). Jetzt fehlt mir zu meinem Glück nur noch ein echter Jasmin, den ich an der einen Seite hochranken lassen kann :-) und vielleicht noch ein Beet mit Katzengras / und -minze für meine Samtpfoten. Leider bin ich bisher noch nicht über das richtige Gefäß gestolpert; idealerweise sollte es ein Kasten sein, der sich nicht nach unten verjüngt (quasi eine Banankiste in stabil), da könnte ich nämlich auch meine Duftveilchen und die noch einzusetzenden Maiglöckchen unterbringen :-)
Ich bereite mich auf Litha vor, und anders als bei Beltaine habe ich auch schon die eine oder andere Idee dazu :-) - Düfte werden eine tragende Rolle spielen :-).

Bis denne...

Cerri

Boiler Lektion Teil 2

Manchmal glaube ich wirklich, was ein lieber Freund von mir regelmäßig zu sagen pflegt: "Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, mach einen Plan."

Nachdem ich fast irre geworden bin über die Aktion mit dem Boiler, stellte sich heraus, dass ich den Hausmeister gar nicht hätte bemühen müssen, da mein alter Boiler mit dem neuen baugleich war - das Wasser mußte nicht abgestellt werden. Nach einer halben Stunde war alles erledigt, das heiße Wasser kam und ich durfte erneut den Hausmeister anrufen, aber wenigstens diesmal mit guten Nachrichten. Die werden mich wohl auch für ein wenig bekloppt halten, aber gut. Damit ich aber nicht ganz aus der Übung komme, sind seit vorgestern meine Abflüsse irgendwie nicht in Ordnung - die scheinen alle an einem Punkt zusammenzulaufen (außer bei der Toilette), und da ist der Wurm drin. Trotz massivem Einsatz von Rohfrei will die Gülle einfach nicht zügig ablaufen, was gerade beim Duschen echt unangenehm ist :-( . Diesen Teil der Lebenspralinenschachtel würde ich nur zu gerne umtauschen...

Nuff said, ab damit auf den Friedhof...

Cerri

Dienstag, 11. Mai 2010

Karma is a bitch

So ist es nun mal, da kann ich nix machen. Nachdem ich eine liebe Freundin versehentlich versetzt habe (hab den Termin vergessen), bekam ich heute die Quittung:

Mein Boiler ist seit Wochen defekt und es kommt nur noch mäßig lauwarmes Wasser zum Duschen etc raus. Endlich habe ich dank Prämie Zeit und Geld zusammen, um das reparieren zu lassen, und damit fing der Albtraum an. Erst bekam ich den Bekannten, der das montieren wollte, nur sehr kurzfristig, was bedeutete, dass auch das Wasser im Haus sehr kurzfristig abgestellt werden mußte - die Verwaltung bei uns ist so flexibel wie eine Bahnschwelle, und die Hausmeister folgen diesem Beispiel. Nachdem alle diese Hürden genommen waren, wägte ich mich in Sicherheit. Da war zwar eine miese kleine Stimme des Zweifels in meinem Hinterkopf, aber da mein Liebster so ein Pessimist ist, schob ich das auf sein Geunke. Soweit die Theorie. Die Praxis sah wie folgt aus: erst haben die Hausmeister das Wasser vergessen abzustellen, dann hat mein Monteur mich vergessen. Als ich den Termin vertagen wollte, hieß es , vor nächster Woche sei da nichts zu machen, worauf ich, während ich noch das Fehlen des Monteurs zu verdauen suchte, einen mittleren Tobsuchtsanfall bekommen habe, zum Glück im Auto, nur mein Schatz hat es am Telefon mitbekommen. Der hat es dann auch tatsächlich geschafft den Hausmeister davon zu überzeugen, dass es zum Wohle aller ist, wenn der Boiler morgen montiert wird und ich endlich wieder warmes Wasser zu meinem Vergnügen habe. So langsam komme ich wieder runter, und das hier war eine interessante Studie zum Thema Zorn und Beherrschung. Eines hab ich, eines nicht ;-P.

Und damit geht dieser Tag ab auf den Friedhof, um nie wieder gesehen zu werden.

'nuff said.

Cerri

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