Silver Screen

Montag, 18. April 2011

Wooohoo!

Das sind die besten Nachrichten des Tages - BBC wird Neil Gaimans "American Gods" verfilmen, und Neil wird das Drehbuch schreiben! Ich hoffe, es dauert nicht allzu lange, bis es hier auf DVD raus ist, ich kau jetzt schon auf den Nägeln vor Neugier!

http://geeks.thedailywh.at/2011/04/15/geek-news-green-light-of-the-day/

Cerri

Montag, 26. Juli 2010

#9

Das Szenario: eine lebensleere Welt, auf der nichts Lebendiges mehr ist, keine Pflanze, kein Käfer, keine Menschen - gar nichts. #9 wacht auf und weiß nicht, wer er ist und wo das sein soll. Er ist eine Stoffpuppe aus Sackleinen, kann nicht reden und, wie gesagt, hat keine Ahnung was hier los ist. Als er auf die Straß geht, entdeckt er eine weitere Puppe, die von eine Ding angegriffen wird, das entfernt Ähnlichkeit mit einer Katze hat - eine Maschine. Man rettet sich gegenseitig und von hier aus beginnt die Odyssee....

Er findet 8 weitere Ragdolls, von denen sich drei am liebsten bis ans Ende aller Tage verkriechen würden. #9 allerdings kann das nicht, er will, nein muss wissen, was hier passiert ist, wo sie herkommen und worin ihr Sinn besteht. Seine Suche brint ihn und die Seinen in große Gefahr, denn er erweckt versehentlich "Das Gehirn", eine Maschine, die letzten Endes für den Untrgang der Welt gesorgt hat, als sie sich gegen ihre Erschaffer wendete und alles Leben durch ein giftiges Gas beendete.
Der Film ist technisch hervorragend, die Animationen flüssig und die Farbgebung der Apokalypse durchaus angepasst: grau, braun, olivgrün, beige. Nur selten sehen wir eine heitere Farbe, das grellrote Licht der Maschinen wirkt in der trockenen, toten Umgebung umso schauerlicher. Die Macher lassen den Zuschauer lange zappeln, bevor sie endlich im letzten Drittel des Films mit ein paar Wahrheiten rausrücken; und das Ende dürfte für viele unerwartet kommen.

Ein großartiger Film, allerdings nix für Kinder. Dafür sind einige Szenen einfach zu hart und grausam - es werden öfter die Überreste der Menschen gezeigt, die es mitten aus dem Leben gerissen hat: eine Mutter mit ihrem Kind am Steuer, ein Mann, der nach etwas greift...bedrückend.

Schaut ihn Euch an, es lohnt sich.

LG, Cerri

Samstag, 19. Juni 2010

Rezension „Wenn Liebe so einfach wäre / It’s complicated“

Darsteller: Meryl Streep, Alec Baldwin, Steve Martin

Man kann schon mit Fug und Recht behaupten, dass ein Film mit Meryl Streep sehr wahrscheinlich gut investierte 1,5 Stunden sind, ist sie doch eine der ganz wenigen weiblichen Hollywood Legenden, die mit dem Alter besser werden und immer noch tolle Rollen bekommen. Sie lachen damit still und leise über den Jugend- und Magerwahn der letzten Jahre und alleine das ist unglaublich wohltuend. Aber zum Film an sich.

Jane und Jake sind seit 10 Jahren geschieden, und inzwischen kommen die Beiden wieder miteinander zurecht. Nicht, dass es Jane leicht fällt, ihn mit der viel jüngeren Agnes zu sehen, mit der er sie betrogen hat, aber so ist das Leben halt – nichts bleibt. Sie selbst hat sich erfolgreich selbständig gemacht mit ihrer großen Leidenschaft, dem Backen, während Jake noch immer Anwalt ist und leicht gestresst von den Folgen des großen Altersunterschiedes zu seiner neuen Frau: die will unbedingt ein Kind, aber seine Schwimmer sind ein wenig altersschwach – und das bedeutet erniedrigende Besuche in der Fruchtbarkeitsklinik und Sex auf Kommando, wenn die Holde den Eisprung hat. Man kann nicht anders als jedes Mal in sich hineinzukichern, wenn Jake hilflos versucht, dem schlecht erzogenen Stiefsohn (furchtbare Bratze) und den Bedürfnissen seiner Angetrauten gerecht zu werden und völlig versagt. Hat er verdient, und das findet auch Jane, als die beiden sich nach der Abschlussfeier in der Hotelbar treffen und ein Glas Wein süffeln (Agnes und ihr Sohn sind zu Hause geblieben, der Kleine war „krank“). Aus einem Wein werden mehrer Flaschen, ein flottes Tänzchen und zu guter Letzt – Sex mit dem Ex und eine daraus resultierende Affäre. Eine nicht ganz neue Geschichte, aber ganz neu erzählt und mit Akteuren, die alle über 20 sind. Der Film ist zu jeder Zeit echt, die Akteure handeln nachvollziehbar und logisch (soweit man bei diesem Gefühlschaos von Logik reden kann) und es gibt so viel Situationskomik, dass kein Auge trocken bleibt. Und dann gelingt dem Film noch ein kleiner Geniestreich. Es kommt bekanntlich in jeder Komödie der Zeitpunkt, wo das Ganze kippt – der tragische Kern all der lustigen Begebenheiten bricht heraus und man wird mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert. Wie Woody Allen es so treffend formuliert hat: „Komödie = Tragödie + Zeit“; und wie in jeder Komödie ein Kern aus Tragik steckt, ist auch in jeder Tragödie ein komischer Kern verborgen, den es zu finden gilt, um die Geschichte aufzulösen. In diesem Fall wird in dem wirklich schreiend komischsten Moment dafür gesorgt, dass alles zusammenbricht, der Zauber ist verloren, Gefühle verletzt und Vertrauen zerbrochen. Doch nur so kann Heilung beginnen – die Protagonisten beginnen, wirklich und ernsthaft über das nachzudenken, was passiert ist und es zu verarbeiten. Das Ende ist nicht ganz offen, aber abgeschlossen ist auch nichts, jedoch ist die Geschichte weit genug erzählt um einer Fortsetzung vorzubeugen.

Dieser Film mag Frauen mehr ansprechen als Männer, aber es ist kein Frauenfilm, in dem die Männer nur eins drauf bekommen; er ist ausgewogen und skizziert das Leben „danach“: nach Scheidung und sich um die Kinder kümmern, nach dem Betrügen und Verlassen und sich neu einlassen und nach dem schwierigen Balanceakt aus Vergebung und Selbstschutz.
Schaut ihn Euch an und lasst Euch von den spritzigen, eleganten Dialogen und den lebenssprühenden Charakteren mitreißen.
Popcorn nicht vergessen!

Cerri

Samstag, 1. Mai 2010

Review "District 9"

Mein erster Filmbericht hier, und gleich so ein ambivaltens Material
.
Vom Regisseur Peter Jackson, der uns schon mit der "Herr der Ringe" Trilogie verwöhnt hat, hätte ich auf den ersten Blick einen solchen Film nicht erwartet: eklig aussehende Aliens, Schießereien, Blutbad - klassischer Actionstoff also, der uns seit "Starship Troopers" und "Alien" nicht ganz fremd ist. Das waren meine Vorstellungen, als ich es mir mit Leckereien auf der Couch bequem machte und einen spannenden, aber nicht allzu anspruchsvollen Abend mit meinem Partner erwartete.
Ich hätte es besser wissen müssen.
Am Anfang sehen wir, wie ein riesiges Alienschiff über Johannisburg schwebt (Wie? Nicht bei den Amis? Erste Überraschung!) und verfolgen in einer Art Doku, wie dieses Raumschiff geöffnet wird und man auf die "Betreiber" stößt, die hier wohl gestrandet sind: sie sind ausgehungert, verwahrlost. Aber stimmt das? Wir bekommen nur das Bild gezeigt , das *wir* als Menschen von den Wesen haben,nicht aber deren Sicht. Und da wir so gute Wesen sind (unendlich oft in endlos vielen Filmen thematisiert), helfen wir den armen Kreaturen und siedeln sie in einer Art Ghetto um, wo sie Nahrung, Wasser und Unterkunft bekommen, bis sie wieder fit sind. Soviel zur Theorie. Es bildet sich ein tatsächliches Ghetto, in dem Gewalt und Kriminalität herrschen, und man will das nicht mehr so nah an der Stadt haben, denn was so häßlich ist und schwer zu verstehen, muss böse und dumm sein (da hatte ich mein erstes "Roots" De ja vu).
Hier nimmt die Geschichte nun Fahrt auf, allerdings nicht so, wie ich es mir gedacht hatte. Vergessen waren Süßigkeiten, Couch und gemütlicher Abend, denn was nun folgte, war das häßlichste und ehrlichste Bild, das von der Menschheit je gezeichnet wurde - und da bleibt einem alles im Hals stecken. Peter Jackson schafftt es meisterlich, uns jedes Verbrechen gegen die Menschlichkeit in einem einzigen Film zu servieren, ohne pathetisch, übertrieben brutal oder plakativ zu werden. Man begegnet Rassismus, Konzentrationslagern, Genozid, Intoleranz, Verachtung, Endlösungen, Mendel, Guantanamo, Vietnam, Kosovo und vielem mehr und schämt sich am Ende des Films doch nicht, Mensch zu sein. Als der "Held" der Geschichte in die Schuhe der "Shrimps" gezwungen wird, ist er weder der strahlende Held noch der völlige Versager - er ist echt. Man kann ihn auf schmerzhafte Weise verstehen, wenn er einfach nur sein Leben zurück will und dabei keine Rücksicht nimmt auf die, die er gelernt hat zu verachten - auch wenn sie sein Leben retten. Wir folgen seinem steinigen Weg hin zu der Erkenntnis, dass es mehr als eine Wahrheit gibt, und die meisten sind beim ersten Hinsehen monströs. "District 9" ist Avatar ohne 3D, Pathos und leichtbekleidete blaue Wesen (es gibt z.B. nicht mal ein echtes Love interest), ist "Enemy Mine" ohne erzwungenes Happy End und "LA Crash" ohne Klischees. Er schüttelt einen durch mit seinen leisen Bildern, die uns als "Rasse" nackt da stehen lassen und versöhnen mit Momenten, in denen wir auch die andere Seite sehen dürfen: Heldenmut, Integrität, Loyalität, Liebe.
Ein Film also, der uns als Zivilisation der Genozide zeigt, die wir leider mit unserer Geschichte sind, und uns gleichzeitig an unser oft schlummerndes Potential zum Großartigen erinnert.

Fazit: Ein Film, der Dich auf eine ungeschminkt ehrliche Reise in die Geschichte der Menschheit mitnimmt und Dich glücklicherweise nicht vor den Trümmern falscher Vorstellungen sitzen läßt, sondern aufzeigt, dass wir nicht nur das eine oder das andere sind - wir sind beides.

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