Fassungslos
--- Ich kann es im wahrsten Sinne des Wortes nicht fassen, was da in Norwegen passiert ist. Ein Mann, ein einzelner, durchgeknallter Bastard, und 93 Tote – im Moment, die letzte Zählung läuft noch,
Je mehr ich darüber lese, desto weniger verstehe ich – und trotzdem kann ich nicht aufhören, weil ich hoffe, irgendwo *die* Info, *den* Schnipsel zu finden, mit dem ich die Sache in meinem Kopf zur Ruhe betten kann.
Die letzten zweieinhalb Wochen waren wirklich schwierig – es brannte an allen Ecken, aber nicht so, dass man den Brand hätte löschen können; es waren eher unterirdische Schwelbrände, die geduldig darauf warteten, auszubrechen. Ich halte mich nicht für einen Propheten, nur weil ich wusste, das was in der Luft lag – mein ganzes System war auf Schutz aus, auf Reserven schaffen, auf Abwehr, und ich konnte es nicht einordnen, nur reagieren. Als am Freitag dann die Nachrichten über den Bildschirm flimmerten, war es, als platze ein Geschwür auf (entschuldigt das hässliche Bild, mir fällt nichts anderes ein, das diesem Gefühl sonst nah kommt) – und ich wusste, warum.
Und jetzt? Werde ich seit langem wieder in der Lage sein, wahrhaft zu beten und zu fühlen. Mein Lughnasad wird im Zeichen des Abschieds und der Sinnfindung stehen, der Stille und der Erkenntnis, dass die Welt auch für diese Gräueltat nicht still stehen wird.
Während ich für die Opfer und deren Angehörigen weine, fällt mein Blick auf die Berichte aus Afrika, und ich beginne von Neuem. Im Moment ist diese Welt kein glücklicher Ort, nicht mal für Tink.
Cerri
Je mehr ich darüber lese, desto weniger verstehe ich – und trotzdem kann ich nicht aufhören, weil ich hoffe, irgendwo *die* Info, *den* Schnipsel zu finden, mit dem ich die Sache in meinem Kopf zur Ruhe betten kann.
Die letzten zweieinhalb Wochen waren wirklich schwierig – es brannte an allen Ecken, aber nicht so, dass man den Brand hätte löschen können; es waren eher unterirdische Schwelbrände, die geduldig darauf warteten, auszubrechen. Ich halte mich nicht für einen Propheten, nur weil ich wusste, das was in der Luft lag – mein ganzes System war auf Schutz aus, auf Reserven schaffen, auf Abwehr, und ich konnte es nicht einordnen, nur reagieren. Als am Freitag dann die Nachrichten über den Bildschirm flimmerten, war es, als platze ein Geschwür auf (entschuldigt das hässliche Bild, mir fällt nichts anderes ein, das diesem Gefühl sonst nah kommt) – und ich wusste, warum.
Und jetzt? Werde ich seit langem wieder in der Lage sein, wahrhaft zu beten und zu fühlen. Mein Lughnasad wird im Zeichen des Abschieds und der Sinnfindung stehen, der Stille und der Erkenntnis, dass die Welt auch für diese Gräueltat nicht still stehen wird.
Während ich für die Opfer und deren Angehörigen weine, fällt mein Blick auf die Berichte aus Afrika, und ich beginne von Neuem. Im Moment ist diese Welt kein glücklicher Ort, nicht mal für Tink.
Cerri
Ceridwens_Cauldron - 25. Jul, 10:39